De Watergroep arbeitet seit 2009 zusammen mit der NGO PROTOS an einem Wasser- und Sanitärversorgungsprojekt in Toamasina, der zweitgrößten Stadt der afrikanischen Insel Madagaskar. Toamasina liegt an der Ostküste, 250 km von der Hauptstadt Antananarivo entfernt und hat 270.000 Einwohner. Nur 55.000 von ihnen haben Zugang zum öffentlichen Trinkwassernetz. Toamasina hat den größten Hafen von Madagaskar und ist daher ein wichtiges Wirtschaftszentrum.

Zielsetzung dieses Projekts ist die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung in drei Stadtteilen. Rund drei Viertel der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Weniger als 20 % der Familien verfügen über einen minimalen Sanitärkomfort und rund 60 % beziehen ihr Wasser aus unsauberen Quellen.

Daneben arbeiten wir an einer öffentlichen Partnerschaft zwischen De Watergroep und Jirama, dem öffentlichen Unternehmen, das für die Wasserversorgung in den urbanen Agglomerationen Madagaskars zuständig ist, mit Protos als Förderer.

 

Von 2009 bis 2012

Im Zeitraum 2008-2010 fanden drei Austauschbesuche zwischen De Watergroep und Jirama statt. Resultat war die Erarbeitung eines Plans für den Wissenstransfer zwecks Sektionierung des Verteilungsnetzes, danach Lecksuche, Verwaltung des Kundenbestandes und Ausbau der Qualitätskontrolle. Eine Erweiterung des Wasserproduktionszentrums erwies sich ebenfalls als notwendiger Schritt, um den weiteren Ausbau des Verteilungsnetzes zu ermöglichen.

In einer ersten Phase erhalten 300 Familien eine saubere Latrine. Ein Latrine besteht aus einem sauberen Hockklosett mit hölzerner Oberkonstruktion und 1 oder 2 Klärgruben. Eine Schule erhielt neue Latrinen und in 3 Schulen wurden die Latrinen modernisiert und mit einer Handwaschgelegenheit versehen. Außerdem wurde auch in die soziale Mobilisierung und die Aufklärung der Bevölkerung über hygienisches Verhalten investiert. Dies geschah unter anderem mit mehr als 100 Vorstellungen eines Puppenspiels.

In einer zweiten Phase wurde hierauf weiter aufgebaut: 8.000 Menschen erhielten Zugang zu Trinkwasser und 1.000 Schüler in Schulen in den betroffenen Vierteln wurden über Hygiene und sanitäre Einrichtungen aufgeklärt. Außerdem wurde die Produktions- und Verteilungskapazität der JIRAMA analysiert und verbessert.

 

Programm 2013-2015

Im Zeitraum 2013-2015 arbeiten die Partner unter anderem an einer Erweiterung des Trinkwassernetzes und mehr sanitären Einrichtungen. Die Zusammenarbeit zwischen De Watergroep und JIRAMA wurde zu einer öffentlich-öffentlichen Kooperation weiterentwickelt.

Zielsetzungen:

• Verwirklichung besserer Dienstleistungen des öffentlichen Wasserunternehmens JIRAMA
• Verstärkung und Erweiterung des Trinkwassernetzwerks in Toamasina und für 25.000 Einwohner in den beliebten Wohnvierteln
• 200 Familien in den betreffenden Vierteln zu einem veränderten Verhalten im Bereich Hygiene veranlassen, durch sanitäre Einrichtungen, Schulung und Aufklärung
• Stimulation der lokalen Partner, ihre Verantwortung zu übernehmen, wie in der Gesetzgebung und den unterzeichneten Vereinbarungen festgelegt.

Wichtigste Aktivitäten:

• Produktionskapazität der Pumpstation steigern
• Verteilungsnetz in Sektionen aufteilen
• die Überwachung des Trinkwassernetzes von JIRAMA umsetzen
• öffentliche Wasserkioske errichten und an das Netz von JIRAMA anschließen
• sanitäre Einrichtungen bei 200 Familien schaffen
• über Nachbarschaftskomitees und Schulen über Hygiene aufklären
• Netzverluste aufspüren und beheben
• die technische Abteilung des Trinkwasserunternehmens JIRAMA unterstützen.

 

Partnerschaft

Das Projekt in Toamasina ist eine Kooperation von Protos, De Watergroep und der Vlaams Partnerschap Water voor Ontwikkeling.

Außerdem haben De Watergroep und SEDIF (Syndicat des Eaux d'Ile de France) eine Kooperationsvereinbarung für dieses Projekt unterzeichnet. Dies geschah anlässlich des sechsten Weltwasserforums in Marseille am 14. März 2012. SEDIF ist das größte öffentliche Trinkwasserunternehmen in Frankreich.